Platz-News

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Teich

Drei Viertel unseres Planeten bestehen aus Wasser, der größte Teil in flüssiger Form, jedoch sind auch die anderen Aggregatzustände - gasförmig und fest - vorhanden. Für Pflanzen, wie unsere Gräser, ist Wasser ein Hauptbestandteil des Wachstums. Sie bestehen zu drei Viertel aus diesem Element. Die Photosynthese würde ohne Wasser als Elektronen- und Wasserionenspender nicht funktionieren. Die Nährstoffaufnahme erfolgt mit dem Lösungsmittel Wasser. Unter anderem verliert die Pflanze Wasser durch Transpiration. Dieser Verlust muss durch die Beregnung ausgeglichen werden. Die natürliche Regelung wäre, dass dieser durch Niederschläge ausgeglichen würde. Die Anforderungen an Gräser auf dem Golfplatz sind aufgrund der dichten Rasennabe, der geringen Wuchshöhe und der intensiven Belastung durch Golfer und Pflegemaschinen höher als an eine natürliche Magerwiese. Hinzukommt, dass durch klimatische Veränderungen die Niederschlagsmengen für die Versorgung der Pflanze nicht ausreichend sind beziehungsweise die Verteilung dem Pflanzenbedarf nicht angepasst ist. Das daraus resultierende Wasserdefizit wird mittels der Beregnung ausgeglichen. Die Beregnung sollte den täglichen Wasserbedarf an trockenen Sommertagen abdecken können. Der Golf-Club Darmstadt Traisa e.V. (GCDT) hat die Möglichkeit, 105 m³ Wasser für die tägliche Beregnung zu speichern. An trockenen, heißen Tagen kann der Beregnungswasserbedarf bis auf 300 m³ ansteigen. Die Möglichkeit, den Zufluss an Beregnungswasser zu erhöhen, besteht nicht. Deswegen wurde ein Beregnungswasser-Speicher angelegt. Eine Mitgliederentscheidung hat ergeben, dass ein Beregnungsteich auf der Grundlage der vor Ort anstehenden Flächen-Verfügbarkeit gebaut werden soll. Eine Zisterne kam aus Kostengründen nicht in Frage. Darüber hinaus wertet ein Teich, neben der Erhöhung des Wasserdargebots, den Platz spielerisch und optisch auf.

Die Beschaffung von Beregnungswasser ist seit der Entstehung der Golfanlage eine Problematik. Anfänglich bestand die Wasserversorgung aus drei miteinander verbundenen Flachbrunnen, die das Oberflächenwasser sammelten und drei miteinander verbundenen Zisternen, die das Regenwasser des Clubhauses sammelten. Das Volumen der Flachbrunnen beträgt 45 m³, das der Zisternen 35 m³. In beiden Sammeleinheiten befindet sich jeweils eine Pumpe mit einer Leistung von 24 m³/Stunde, die direkt mit dem Beregnungsnetz verbunden ist. Die Pumpen sind mit Schwimmersensoren in Reihe geschaltet, wobei die Pumpe in den Flachbrunnen für die Beregnung Priorität hat. Eine erste Modernisierung war der Anschluss der Zisternen an das Trinkwassernetz der Gemeinde Mühltal. Der GCDT bekam von der Gemeinde eine Genehmigung zur Entnahme von 3.000 m³ Leitungswasser im Jahr für Beregnungszwecke zu verwenden. Der Kubikmeter Leitungswasser wurde mit 2,30 € berechnet. Für die Flachbrunnen lag eine Genehmigung für 3.300 m³ Beregnungswasser vor. Die Gesamtmenge von 6.300 m³ Beregnungswasser konnte nicht erreicht werden, da die Flachbrunnen mit steigender Temperatur im Sommer nicht genug Wasser nachlieferten. Von 2004 bis 2008 leisteten die Flachbrunnen im Durchschnitt eine Wassermenge von 1.830 m³. Über die Trinkwasserleitung wurde in diesem Zeitraum im Mittel 2.799 m³ Wasser bezogen. Der Kosten für das Trinkwasser beliefen sich jährlich ungefähr auf 6.500 €.

Die durchschnittliche Wassermenge von insgesamt 4.629 m³ genügte nicht für eine bedarfsgerechte Beregnung. Als Lösung sollte ein neuer Brunnen dienen. Im Jahr 2009 wurde die Genehmigung für einen 46 Meter tiefen Brunnen mit einer Gesamtfördermenge von 11.000 m³ Wasser im Jahr durch die Gemeinde Mühltal erteilt. Auflage der Genehmigung war es, die vorhandenen Flachbrunnen in Zisternen umzubauen. Hierzu wurden die Flachbrunnen mit einem Foliensack ausgekleidet und abgedichtet. Der neue Tiefbrunnen liefert 3,6 m³ Wasser pro Stunde, dies entspricht 86,4 m³ pro Tag. Aufgrund der hohen Baukosten von     50.000 € für den neuen Brunnen, wurde die Nutzung von Leitungswasser eingestellt. Die Befüllung der Zisternen erfolgt seitdem durch den Tiefbrunnen. Im Gegensatz zu den Flachbrunnen ist die Liefermenge des Tiefbrunnens nicht abhängig von den klimatischen Bedingungen. Eine kontinuierliche Beregnungsmenge von 105 m³ konnte sichergestellt werde. Aus Tabelle 2 wird ersichtlich, dass diese Menge keine bedarfsgerechte Beregnung der Spielflächen ermöglicht. Eine tägliche Beregnung zur Bestandsrettung musste während trockener Perioden durchgeführt werden. Durch die täglichen Wassergaben zeigten sich negative Erscheinungen wie Rückgang des Wurzelwachstums, vermehrter Trockenstress und erhöhter Pilzbefall. Der Allgemeinzustand des Platzes verschlechterte sich. Eine Erschließung neuer Wasserquellen war nicht gegeben. Die einzige Möglichkeit die täglichen Wassermengen zu erhöhen, bestand darin einen Teich als Zwischenspeicher zu bauen.

Im Gegensatz zu einem Weiher ist ein Teich ein regelbares, künstliches Stillgewässer. Die Stillgewässerfauna kann jeweils, nach Bauweise, die gleiche Qualität besitzen. Ausschlaggebend ist die Flachwasserzone, die mit ihrem Bewuchs vielen Tieren einen Lebensraum bietet. Nicht alleine die Flachwasserzone hat Einfluss auf die ökologische Wertigkeit eines Beregnungsteiches, sondern auch die Eingliederung in die Landschaft. Uferbereiche mit hochstehendem Bewuchs, sowie eine Randlage auf dem Golfplatz, verbessern den Lebensraum von Tieren und erhalten die Artenvielfalt. Die Standortwahl des Teiches kann neben der bestmöglichen Eingliederung in die Natur durch die verfügbaren Flächenverhältnissen und die Topographie des Geländes beeinflusst werden. Die Größe der Teichfläche ergibt sich aus den Anforderungen des Beregnungswasserbedarfs und der vorhandenen Baufläche. Ein Beregnungsteich dient grundsätzlich als Zwischenspeicher, weil der Zufluss an Beregnungswasser geringer ist als der Verbrauch. Die Teichgröße bestimmt die Verfügbarkeit der Wassermenge zur optimalen Beregnung. Der Speicherteich sollte eine Tiefe zwischen zwei bis sechs Metern haben, um eine optimale Lösung zu gewährleisten. Der Speicherteich besteht aus verschiedenen Elementen, einer Abdichtung, einem Pumpenschacht und einer Flachwasserzone. In Abbildung 1 ist der schematische Aufbau ersichtlich.

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Abbildung 1: Aufbauschema der Teichdichtung (Quelle: KLAPPROTH 2014)

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