Golf-Club Darmstadt Traisa erhält Auszeichnung
"Mehr Qualität, mehr Spielfreude, mehr Zukunft" unter diesem Motto steht das Programm "Golf und Natur" des Deutschen Golfverbandes, an dem der Golf-Club Darmstadt Traisa teilnimmt und am 9. Februar am 9. Februar 2012 mit dem Bronzezertifikat ausgezeichnet wurde.
Nachdem der Golf-Club Darmstadt Traisa von dem Programm „Golf & Natur“ des Deutschen Golf Verbands erfahren hatte, lag es für den Vorstand des GCDT auf der Hand, diesen Ball aufzugreifen, denn die Ziele dieser Initiative decken sich in nahezu allen Punkten mit den eigenen. Das Programm bietet eine praxisnahe Anleitung für eine umweltgerechte und wirtschaftliche Zukunft von Golfanlagen mit gleichzeitiger Verbesserung der Spielbedingungen. Es ist unter der Schirmherrschaft und Aufsicht des Deutschen Golf Verbandes entstanden, in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Greenkeeper-Verband Deutschland (GVD) und wird wissenschaftlich begleitet von der Rasen-Fachstelle der Universität Stuttgart-Hohenheim.
Als selbstverpflichtendes Qualitätskonzept stellt Golf & Natur ein langfristig angelegtes Programm dar, welches die Betreiber von Golfanlagen anleitet, in vielen kleinen Schritten positive Veränderungen sowohl für den Spielbetrieb als auch für den Umweltschutz zu verwirklichen. Es versteht sich somit als Leitfaden zur Dokumentation und der Weiterentwicklung ordnungsgemäßer und naturnaher Betriebsabläufe einer Golfanlage. Der Umweltgedanke leitet die vier Schwerpunkte:
- Natur und Landschaft
- Platzpflege und Spielbetrieb
- Arbeitssicherheit und Umweltmanagement
- Öffentlichkeitsarbeit und Infrastruktur
In Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten des Deutschen Golf Verbandes und der auf diesem Feld führenden Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) legen die teilnehmenden Golfclubs ihre Ziele, Strategien und die erforderlichen Maßnahmen für die Optimierung dieser Aufgaben fest. Dabei sollen vorwiegend Lösungen zur Erhaltung der Artenvielfalt, Energie- und generellen Ressourceneinsparung im Vordergrund stehen. Zur erfolgreichen Zertifizierung müssen alle Maßnahmen, welche individuell auf jede einzelne Golfanlage zugeschnitten sind und den jeweiligen Bedürfnissen entsprechen, in engem Zeitrahmen umgesetzt werden.
Für den Golf-Club Darmstadt Traisa war nach der Registrierung 2011 der erste Schritt die Bildung einer Arbeitsgruppe, eines verantwortlichen „Green-Teams“, bestehend aus der Vizepräsidentin Helga Wieser, der Clubsekretärin Monika Hofmann, dem Head-Greenkeeper Sascha Baumann und dem Platzbeauftragten Ingo Mattstädt. Ein nahes Ziel war es, die „Bronze-Zertifizierung“ noch vor Saisonbeginn 2012 zu erwerben. Mit dem Beauftragten des DGV, Dr. Gunther Hardt, der auch die Initiative des GCDT begleitet, wurde daraufhin ein Maßnahmenplan zum Erreichen der Bronze-Zertifizierung erarbeitet. Die erste Platzbegehung fand im November 2011 statt. Der daraus folgende nächste Schritt war eine umfassende Bestandsaufnahme. Ein 50-seitiger Katalog zu allen genannten Fragen und Themenbereichen war abzuarbeiten: Anforderungen an die Platzpflege, Düngung, Abfallentsorgung und den Einsatz von Kraftstoffen und Wasser, Fragen zum Nachweis von Genehmigungen und der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen für Arbeits- und Verkehrssicherheit. Mit Abschluss der Bestandsaufnahme hatte sich ein Regal mit zehn neuen Ordnern gefüllt, in denen nun alle Fakten dokumentiert und jederzeit abrufbar sind. Der Beauftragte des DGV zeigte sich zu Recht von der Eigeninitiative und dem Engagement der im Team Beteiligten beeindruckt. .Die die Unterstützung durch das Clubmitglied Hellmuth Kolb zur Ermittlung der Flächenverhältnisse des Platzes mittels spezieller Software, digitaler Vermessung und Datenspeicherung ergab die Möglichkeit, auf exakter Basis Pflege- und Düngepläne für das Greenkeeping zu erarbeiten und zu dokumentieren. Auf Vorschlag des DGV-Beauftragten werden die Ergebnisse im „Greenkeepers Journal“ beispielgebend veröffentlicht werden. Alle Beteiligten gehen mi Entschlossenheit die nächsten Schritte zum Erwerb des Silber-Zertifikats an. Auf dem Platz konnte der aufmerksame Golfer bereits die Umsetzung einer Reihe von Maßnahmen feststellen, wie beispielsweise die Aufstellung von Insektenhotels an den Bahnen 2, 3, 4 und 8. Intensive Eingriffe des Menschen in die Natur, der Einsatz von Pestiziden in der Ackerlandschaft, aber auch die Tendenz zur „aufgeräumten Landschaft“ bedrohen zunehmend die Lebensräume von Insekten. Sie sind Nützlinge und unerlässliche Helfer bei der Bestäubung von Blumen und Blüten. Sie helfen auf natürliche Weise, Schädlinge zu bekämpfen und tragen damit maßgeblich zur Bewahrung des ökologischen Gleichgewichts bei. Wir erwarten, falls die Hotels angenommen werden, Florfliegen, Marienkäfer, Schwebefliegen, Mauerbienen, Ohrwürmer, Schlupfwespen oder Laufkäfer. Als weitere Maßnahme, die nicht nur dem Naturschutz dient, wurden auf den Bahnen 1, 2, 4, 5, 7 und 9 so genannte Magerwiesen, Kräuterwiesen und Bienenwiesen eingesät. So bezeichnet man Biotope an besonders nährstoffarmen Standorten. Sie werden mit arten- und blütenreichen Saatmischungen angelegt, welche nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden. Die angebotenen Bedingungen machen Magerwiesen zu einem Rückzugsgebiet gefährdeter Tiere und Pflanzen. Die geschaffene Dokumentationsbasis wird einen nächsten Schritt im Projekt „Golf & Natur“ möglich machen, die Kartierung von Fauna und Flora auf unserem Golfplatz. Dies ist ein einmaliges und ehrgeiziges Projekt, das auf die Mithilfe und Unterstützung aller interessierten Clubmitglieder angewiesen ist. Es gilt gegebenenfalls schon frühmorgens um 4 Uhr nach den Fledermäusen auf Bahn 1 zu schauen, den Wildwechsel zu beobachten, Rehe, Hasen, Dachse, die Vögel und Raubvögel, aber auch die Tiere am Boden, wie unsere Ringelnattern oder auch die Hirschkäfer auf Bahn 4, zu registrieren. Außerdem geht es darum, besondere Merkmale am Baumbestand oder das Leben in den neuen „Insektenhotels“ zu verfolgen. Ein Motto des Clubs lautet hier also in Zukunft vermehrt: „Natur erleben auf dem Golfplatz“.