Das Biotop darf nicht betreten werden!

Das Biotop darf nicht betreten werden!

Lesen kann man diesen Hinweis kurz nach dem siebten Herrenabschlag. Aber welcher Grund verbirgt sich dahinter? Und was findet man eigentlich in dem Biotop (außer Golfbälle)? Das Feuchtbiotop gehört zu einem kartierten Fauna- und Flora-Habitat und ist geschützt nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Das Gebiet unterteilt sich in Schilf (vor Herrenabschlag 7) und Seggenried (hinter Grün 6). In diesem Bereich haben sich in den letzten 30 Jahren weit über 100 Pflanzenarten angesiedelt. Besonders labil und daher unter besondere Beobachtung gestellt ist das Seggenried. Neben der Rauen-Segge, der Rispen-Segge, der Sumpf-Segge und der Kamm-Segge haben sich hier auch zwei stark gefährdete Arten, die Kriechende Rose (Rosa arvensis) und die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) angesiedelt. Im Jahr 2012 wurde jedoch eine starke Ruderalvegetation – das sind vom Menschen beeinflusste, aber nicht beabsichtigte Pflanzungen, wie z.B. Brennesseln, Braunwurz und Indisches Springkraut – in diesem Bereich festgestellt. Die Ursache könnte der trockene Winter, die lange trockengelegten Fischteiche oder aber auch die Erlenbepflanzung hinter Grün 6 gewesen sein. Eine erste Gegenmaßnahme gegen die weitere Ausbreitung der Ruderalpflanzen im Seggenried war die Abholzung der Erlen (benötigen viel Wasser) und der Brombeerhecken (Pioniergehölz). Die größte Vielfalt besteht mit 18 geschützten Arten bei den Blatt- und Strauchflechten, die sich im Randgebiet des Biotops angesiedelt haben. Hervorzuheben sind die vom Aussterben bedrohten Arten Eingerollte Schüsselflechte, Raue Schüsselflechte, Zerschlitzte Schüsselflechte und die Eschenflechte. Insgesamt befinden sich 21 Pflanzenarten der Roten Liste Hessens auf unserem Golfplatz. Neben Fröschen und Kröten, Ringelnatter, Tagfalter und Libelle leben in dem Biotop auch die auf der Roten Liste Hessen stehenden Heuschreckenarten Sumpfschrecke, Goldschrecke und Kurzflügelige Schwertschrecke. In den Abendstunden kann man auch seltenere Fledermausarten beobachten. Der große Abendsegler und die Zwergfledermaus nutzen das Biotop zur Nahrungsaufnahme. Im weiteren Bereich um das Biotop haben sich neben Feldhasen und Füchsen auch Habichte sowie ein Fischreiher niedergelassen. All dies zeugt von einer intakten Natur auf unserem Golfplatz. Und damit das so bleibt, darf das Biotop nicht betreten werden. 
 

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